Thema Gewerbegebiet
Liebe Mittelstettener,
wir haben es geschafft!
Mit einer Wahlbeteiligung von über 70 % und einer deutlichen Mehrheit der Stimmen haben wir uns gegen ein Gewerbegebiet ausgesprochen. Damit sind und bleiben wir die einzige Gemeinde im Landkreis Fürstenfeldbruck ohne Gewerbegebiet.
Von 1363 stimmberechtigten Bürgern haben 962 Bürger gewählt, fast 71%.
597 Stimmen haben sich gegen das Gewerbegebiet ausgesprochen, das sind 62% der abgegebenen Stimmen.
Nun haben wir die Chance, uns zusammen mit der Gemeindeverwaltung auf die Ortsentwicklungsplanung zu konzentrieren. Dabei wird sich die BI - gestärkt durch dieses Wahlergebnis - darum bemühen, dass unser Ort vor allem als unsere Heimat und unser Lebensmittelpunkt erhalten und belebt wird.
Der Arbeitskreis Ortsentwicklung wird sich dabei weiterhin dafür einsetzen, dass die guten Ideen und Wünsche der Bürger vom Gemeinderat als Auftrag verstanden werden und durch unsere Gemeindeverwaltung aufgegriffen werden.
Wir haben der Gemeindeverwaltung aufgezeigt, dass wir gemeinsam darüber bestimmen wollen, wie und wohin sich der Ort entwickelt. Wir wollen uns weder erpressen lassen noch wollen wir unseren Lebensraum wirtschaftlichen Interessen einiger weniger im Ort unterwerfen.
Dabei wollen wir ortsansässigen gewerbetreibenden weder Entwicklungsmöglichkeiten verbauen, noch diese Unternehmen vertreiben. Dennoch muss sich die Ortsentwicklung an den Interessen der Mehrheit orientieren und wir wollen unsere Lebensqualität auch nicht rein wirtschaftlichen Aspekten unterwerfen.
Die engagierte Mitarbeit vieler Bürger am Arbeitskreis Ortsentwicklung zeigt, dass viele Bürger gute und tragfähige Ideen haben, die letztlich zu einer Verbesserung unserer Lebensqualiät führen sollen, sowohl für die jüngeren als auch für die älteren Generationen.
Gewerbe, das in den Ort passt und unser Leben angenehmer und einfacher macht, muss nicht aus dem Ort verbannt werden. Einkaufsmöglichkeiten, Treffpunkte für Jung und Alt als Kaffee, Möglichkeiten für kulturelle Veranstaltungen, Gesundheitsvorsorge und Dienstleistungen unterschiedlicher Art können in einen ländlichen Ort integriert werden. Auch dies erzeugt Arbeitsplätze und auch dies führt zu Gewerbesteuereinnahmen.
Letztlich bleibt nun zu hoffen, dass der Graben, der durch die schlechte Informationspolitik und die äusserst unglückliche Vorgehensweise der Gemeindeverwaltung zwischen den Interessensgruppen im Ort entstanden ist, wieder durch konstruktive und respektvolle Zusammenarbeit und ein nachbarschaftliches Miteinander schnell wieder geschlossen ist.
Wir hoffen, dass die Gemeindeverwaltung den Bürgerauftrag richtig interpretiert und entsprechend respektiert und aus dieser Erfahrung die richtigen Schlüsse zieht.
Wir Bürger lassen uns nicht für dumm verkaufen und wir bestehen auf unser Mitspracherecht. Niemand soll annehmen, er wisse schon, was für uns Bürger das Beste ist. Die einzigen, die das wissen, sind wir Bürger.
Presseartikel SZ vom 23.7.2018
Presseartikel SZ vom 23.7.2018
Offener Brief an Herrn BM Spörl vom 13.3.2017
Offener Brief an Herrn BM Spörl vom 24.3.2017
Fragen und Antworten zur Finanzplanung
Eröffnungsrede vom 9. Mai im Gasthof zur Post
Gesammelte Presseartikel
Presseartikel Münchner Merkur 23.3.2018 zur Bürgerversammlung
Presseartikel Münchner Merkur 08.5.2018
Presseartikel Münchner Merkur 10.5.2018
Presseartikel SZ vom 22.5.2018, Martin Amann
Leserbrief von Frau Barbara Riezler im FFB Tagblatt
Stellungnahme zum Leserbrief von Frau Riezler, von Werner Fischer, 6.6.2018
Sehr geehrte Frau Riezler,
auch wir von der BI finden diesen basisdemokratischen Vorgang wichtig. Nur so können die mehrheitlichen Interessen der Bürger gewahrt bleiben.
Wir sind auch wie Sie der Überzeugung, dass es vor allem wichtig ist, an die mittel- und langfristigen Folgen dieser Entscheidung zu denken.
Zunächst dürfen wir nochmals bekräftigen, dass wir keineswegs gegen Gewerbe in unserem Ort antreten. Wir stellen aber in Frage, ob es hierfür ein Gewerbegebiet in dieser Größe und Lage und Ausprägung bedarf und ob es der richtige Weg ist, dieses Gewerbegebiet über einen Investor zu entwickeln und zu vermarkten.
Was die Zukunft unserer älteren Mitbürger und der heranwachsenden Mitbürger anbetrifft, ist eben auch sicherzustellen, dass unsere landwirtschaftlichen Strukturen mit den kleinbäuerlichen Betrieben erhalten bleiben, Flora und Fauna einen angemessenen Raum haben und damit die schon jetzt feststellbaren negativen Auswirkungen unseres Flächenfraßes auf Klima und Artenvielfalt wenigstens minimiert werden, dass wir sicherstellen, dass wir in Zukunft unsere Lebensmittel gesund, ökologisch und artgerecht erzeugen und auf kurzen Wegen lokal vermarkten können.
Auch die Landwirtschaft und der ökologische Landbau, die Direktvermarktung gesund und artgerecht erzeugter Lebensmittel und die Beibehaltung lokaler Strukturen erhält und erzeugt Arbeitsplätze.
Wir sind der Meinung, dass Gewerbebetriebe dem Ort und seinen Bürgern dienen sollen und nicht nur dem Gemeinde-Finanzhaushalt, dass das Gewerbe in die örtliche Struktur eingefügt werden muss und die sozialen Strukturen damit gefördert werden müssen.
Wir sind auch der Meinung, dass hierzu nicht jeder Ort ein eigenes Gewerbegebiet benötigt, sondern hier in einem Landkreis die nötigen Strukturen sinnvoll organisiert gehören. Wir haben im Landkreis viele Gewerbegebiete, die auf kurzen Wegen erreicht werden können und bereits alles bieten, Infrastruktur, Flächen, Verkehrswege mit allen Synergieeffekten.
Viele von den Mittelstettener Bürgern sind vornehmlich aufgrund der Naturnähe und der ländlichen Struktur nach Mittelstetten gezogen. Wir sind daher der Meinung, dass es vernünftig ist, wenn eine Region oder ein Landkreis Menschen mit dem Bedürfnis nach Ruhe und Natur ebenso gerecht werden kann, wie den Menschen mit dem Wunsch, Wohnen und Arbeiten an einem Ort zu verbinden.
Letztendlich würde Ihrer Argumentation folgend jeder Ort ein eigenes Gewerbegebiet benötigen. Dies halten wir aber weder ökologisch für vertretbar, noch berücksichtigt dies die Interessen derer, die eben einen ruhigen Wohnort wünschen.
Arbeitsplätze bietet unserer Landkreis sehr viele und in jedweder Ausrichtung, aber wir können am Ort auch nicht die gesamte Palette an Berufen und Ausbildungsplätzen abbilden und anders herum wird auch nicht jeder einen für seine Ausbildung und seinen Berufswunsch adäquate Arbeitsplatz an seinem Wohnort finden können oder wollen. Daher würde es am Ende ohnehin so aussehen, dass die Olchinger nach Mittelstetten zum Arbeiten fahren und die Mittelstettener nach Germering und die Germeringer nach Fürstenfeldbruck, und selbst dies ist schon idealisiert, da die größten Arbeitgeber der Speckgürtel um München und Augsburg nicht in unserem Landkreis zu finden sind und dies auch zukünftig nicht.
Insofern erlauben wir uns natürlich, die Frage zu stellen, warum Menschen nach Mittelstetten, in einen Ort ohne Gewerbegebiet ziehen, wenn denen die Arbeitsplatznähe so wichtig ist, wo es doch viele Orte im Landkreis gibt, wo beides vorhanden ist.
Wenn unser örtlicher Nachwuchs aber Bäcker oder Pfleger oder Lehrer oder Kindergärtner oder Ingenieur oder Architekt oder Einzelhändler oder Gärtner oder Gastronom oder Metzger oder Schreiner oder Schmied werden will, dann wird es auch eine Möglichkeit geben, in Kleinbetrieben zu arbeiten, die im Dorf bereits integriert sind oder zu integrieren sind und das Dorf beleben und dann würden wir uns auch freuen wenn Ihr Sohn oder auch der Nachwuchs anderer jungen Familien in Mittelstetten genau dazu beitragen, eine gesunde Struktur mit Einkaufsmöglichkeiten, einem Sozialzentrum, einem kleinen Kaffee, Kleiner Gastronomiebetriebe, einer Pflegeeinrichtung für unsere älteren pflegebedürftigen Bürger zu schaffen.
Genau damit halten wir die Generationen zusammen, nicht mit Autohäusern und Speditionshallen und nicht mit Betrieben, die mitsamt ihrem Personal aus anderen Landkreisen zuziehen, weil bei uns die Flächen günstiger sind.
Ich denke, wenn wir in der Ortsentwicklungsplanung die Köpfe zusammenstecken, dann werden wir für alle Bedürfnisse Lösungsansätze finden.